im Portrait

Bewegtes und nachhaltiges Engagement in der Engagierten Stadt Stendal

Die Freiwilligenagentur Altmark e.V. unterstützt unter dem Fokus „Macher werden“ insbesondere junge Engagierten und ermöglicht ihnen beispielsweise Zugänge zu Fördernden, gibt Hinweise zu ähnlichen Aktiven und hilft bei der Gewinnung weiterer Engagierter.

Mit der „Kleinen Markthalle“, als Beratungs- und Aktionsort der Agentur haben die Aktiven die Möglichkeit Räumlichkeiten zu nutzen und ihr Engagement für andere sichtbar zu machen

Isabella Lang von Fridays for Future berichtet von ihrem Engagement und ihren Erfahrungen als junge Machende:

Motivation:

Als ich begann, mich mit den Konsequenzen des Co2-Ausstoßes der Menschen zu beschäftigen, fühlte ich mich zunächst sehr hilflos. Was könnte ich als Studentin schon ausrichten, wenn es um so ein großes Thema geht? Und wer würde in einer Kleinstadt wie Stendal meine Sorgen teilen?

Doch es brauchte nur ein Telefonat mit der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. und schon schien alles möglich und wir organisierten zusammen die erste Klimakundgebung 2019 in Stendal.

Mittlerweile bin ich 28 Jahre und frage mich, womit ich meine Zeit vergeudet habe. Nun gut, da war mein Studium zur Rehabilitationspsychologin, aber jetzt, wo ich von mir selbst als gesellschaftlich aktiven Menschen sprechen kann, kann ich mir kaum vorstellen, dass es mal eine Zeit gab, in der ich mich nur für mich selbst interessiert habe.

Aktion:

Wahrscheinlich wusste ich auch nicht, wie einfach es war, sich für das Voranbringen der Gesellschaft einzusetzen. Das war eines von zwei Dinge, die ich als Erstes von der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. lernen durfte. "Einfach machen!" und "Es wird immer Menschen geben, die bereit sind zu helfen!".

So haben wir nun schon seit zwei Jahren zusammen einiges an Projekten gestemmt. Sei es:
•    Kleidertausch,
•    Critical Mass,
•    veganes Frühstück,
•    Altmark-Beutel und
•    die großen Klimademonstrationen.

Nichts davon wäre ohne das Team der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. möglich gewesen. Sie sind für mich und meine Mitstreiter:innen von Fridays for Future Basiscamp, Material-Lager, Berater:innen und Freund:innn zugleich.

aktuelles Projekt: Stella, kurz für "Stendals lang ersehntes Lastenrad".

Es ist ein Lastenfahrrad, welches jeder Mensch in Stendal auf Spendenbasis ausleihen kann. Ganz ohne Stress. Wir erhoffen uns durch diese Aktion den Fahrradverkehr zu stärken und zu zeigen, dass es nicht einmal für den Transport von schwereren Gegenständen unbedingt ein Auto braucht.
Das Lastenrad wurde beim regionalen Fahrradhändler Zweirad-Schulze in Stendal bestellt und von der Stendaler Wohnungsbau Gesellschaft mbH, eine Tochter der Hansestadt Stendal und der Kaschade-Stiftung gesponsert. Zweirad Schulze hat uns einen Rabatt beim Einkaufspreis und zusätzliche Ersatzschlüssel spendiert.

Es ist ein gelungenes Beispiel, wie trisektorales Engagement zwischen Zivilgesellschaft, Wirtschaft und kommunalen Betrieben in einer Engagierten Stadt stattfinden kann.

Die Idee, des freien Lastenrads gibt es bereits in mehreren Städten und ist damit gut erprobt.
Wenn Stella auch in Stendal gut ankommt, werden wir über die Anschaffung von weiteren Lastenrädern nachdenken. Stella soll nicht einsam bleiben, denn bis jetzt ist es das erste Freie Lastenrad in der gesamten Altmark.

Dafür wollen wir die eingehenden Spenden von den Nutzer:innen verwenden. Wir denken auch darüber nach, u.a. zur Finanzierung „Stella-Patenschaften“ einzurichten.

Dank der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. haben wir den perfekten Stellplatz für das Lastenrad auf dem Hof in der Hallstraße 49 in Stendal bei der Kleinen Markthalle, dem Sitz der Freiwilligen-Agentur Altmark e.V. und dem Dreh- und Angelpunkt der „Engagierten Stadt Stendal“ gefunden. Es ist auch immer jemand da, der es an Interessierte verleihen kann.

Ich hoffe, dass in Zukunft noch viel mehr Lastenräder in Stendal unterwegs sind und Stendal sich zu dem entwickelt was es schon immer im Herzen war - eine ziemlich coole Fahrradstadt.