Jugendbeiteigung und Netzwerkarbeit
KinderStärken e.V. - Institut an der Hochschule Magdeburg-Stendal arbeitet seit 2008 an der Verbesserung von kinder-, jugend- und familienfreundlichen Strukturen. Dabei wird auf das eigenverantwortliche ehrenamtliche Engagement der jungen Menschen ein besonderer Fokus gelegt.
Dies kann aber nur in der direkten Zusammenarbeit mit den Institutionen und Menschen selbst gelingen. Netzwerkarbeit ist eine zentrale Säule aller Aktivitäten und Projekte, von denen drei beispielhaft benannt werden.
- Seit 2015 ist der Verein Koordinierungs- und Fachstelle des Projektes Partnerschaft für Demokratie und betreut die dazu gehörenden Jugendforen der Hansestadt und des Landkreises Stendal.
- Seit Ende 2017 ist der Verein Träger des Landeszentrum Jugend + Kommune. Eine Institution, welche Kommunen in Sachsen-Anhalt beim Auf- und Ausbau von Kinder – und Jugendbeteiligung berät und unterstützt.
- Im Mai 2019 erhielt KinderStärken den Zuschlag der Hansestadt Stendal zur Umsetzung der Kinder- und Jugendinteressenvertretung
In der Hansestadt Stendal gründete sich aus einem Projektvorhaben das sogenannte Zukunftsstadtteam. Vertreten sind darin Fachkräfte aus Verwaltung, Jugendarbeit, Stadtpolitik, Stadtteilmanagement und die Kinder- und Jugendinteressenvertretung.
In diesem Netzwerk werden gemeinsam Strategien und konkrete Vorhaben für gelingende Jugendbeteiligung und aktives Jugendengagement diskutiert und vorbereitet. Gleichzeitig besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Stendaler Jugendforum, um Ideen und Vorhaben auch von der Seite der jungen Menschen in der Hansestadt Stendal zu bearbeiten, zu diskutieren und in Umsetzung zu bringen.
Außerdem betreut KinderStärken e.V. Multiplikator:innennetzwerke. Hier ist das zentrale Ziel der Wissenstransfer: Austausch z.B. über Best-Practices Beispiele oder gesetzliche Veränderungen werden mit den hauptamtlichen Fachkräften, die sich für die Beteiligung in ihrer Kommune einsetzten, diskutiert.
Für den Austausch der engagierten Jugendlichen bietet das Landeszentrum spezifische Formate, wie die Jugend-Demokratiekonferenz oder das Jugend+Kämp. Die jungen Engagierten setzen auf den individuellen Dialog und möchten wissen, wie andere mit Herausforderungen in Sachen Beteiligung umgehen und welche Argumente und Strategien gegenüber den Entscheidenden besonders wirksam sind.
Damit Netzwerke mit jungen Menschen und Erwachsene gelingen können, bedarf es einer klaren Zielstellung der Netzwerke:
- Was soll konkret erreicht werden?
- Wo sind Handlungsspielräume für alle Beteiligten.
Auch die Rollen müssen geklärt sein. Ein junger Mensch, als Teil eines Netzwerkes, kann und soll nicht ad hoc „für alle jungen Menschen“ sprechen. Zusätzlich bestehen zwischen jungen Menschen und Erwachsenen ungleiche Machtverhältnissen. Durch Beteiligung und Aushandlungsprozesse können diese Machthierarchie aufgebrochen werden.
Wenn sich junge Menschen in ein Netzwerk einbringen, ist eine Würdigung ihres Engagements zu bedenken. Daher ist eine Forderung, nicht nur von KinderStärken, dass junge Menschen in kommunalpolitischen Kinder- und Jugendgremien die mit dem Engagement verbundenen Aufwendungen ersetzt bekommen.
Auch die möglichen Anerkennungsformen, wie die JuLeiCa oder Ehrenamtskarte sollten auf die Interessen von junge Menschen ausgerichtet sein. So können Netzwerke gelingend gemeinsam auf- und ausgebaut und Haupt- und Ehrenamtliche unterstütz werden.