Kooperation und Netzwerken trägt bei Herausforderungen
Der Verein pa(c)kt´s an e.V. ist in Anhalt-Bitterfeld, mit Schwerpunkt Bitterfeld-Wolfen, als Kompetenz-Zentrum für Familienpatenschaften tätig und fungiert als Ansprechpartner, nimmt Sorgen und Probleme auf, bearbeitet diese und vermittelt ehrenamtliche Pat:innen entsprechend der Bedarfslage und bietet individuelle Unterstützung.
2015 wurde ein Projekt zur ehrenamtlichen Unterstützung für Kinder- und Jugendliche aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte sowie zur Integration von Migrant:innen in Anhalt-Bitterfeld initiiert und weiterentwickelt.
Dabei kommt der Zusammenarbeit mit der Netzwerkstelle „Schulerfolg sichern“ in Anhalt-Bitterfeld, in Trägerschaft des Vereins Jugendclub 83 e.V., eine besondere Bedeutung zu, da über die begleitende Schulsozialarbeit ein direkter Zugang zu Schule und Schüler:innen gewährleistet wird. In Kooperation mit weiteren Partner:innen der Stadt Bitterfeld-Wolfen, wird das Projekt mit den „neuen“ Landkreisbewohner:innen, organisiert und Probleme / Chancen angepackt. Der Verein fungiert mit seinem Know-how als „Stellwerk“.
Dieses langjährige vertrauensvolle Miteinander hilft, sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen: Mit dem Krieg in Europa – in der Ukraine, tritt eine neue Verunsicherung auf, wie damit umgehen, ist seit Tagen die Frage. In den Schulen lernen Schüler:innen aus der Ukraine, aus Litauen, Polen, Rumänien, etc. gemeinsam mit anderen Mitschüler:innen. Sie zu informieren und emotional zu stabilisieren ist die Herausforderung, der sich die Engagierten gemeinsam stellen.
Derzeit informieren Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam, bieten sich als Gesprächspartner:innen an. Gleichzeitig setzen sie verschiedenste Entlastungs- und Beteiligungsmöglichkeiten um und bringen die Kids und die Schule, den Club, die Stadt, den Landkreis in Aktion.
Mit der Aktion „Wir reichen uns und euch die Hand“ werden Menschen jeden Alters angesprochen, sich kreativ auszudrücken und ihre Arbeiten (digital) zu teilen und so eine symbolische Menschenkette von Sachsen-Anhalt nach Kiew (1.500 km) zu bilden.
Durch den langjährigen Einsatz von Bildungspat:nnen und dem aufgebauten Netzwerk kann der Verein packts an e.V. und Kooperationspartner:innen in dieser, für alle Menschen aktuell, schwierigen Situation sofort Unterstützung bei der Integration im neuen Land anbieten und Begegnungsmöglichkeiten schaffen. Die Pat:innen aus der Ukraine und aus Russland sind in dieser Situation in besonderer Weise herausgefordert. Der Verein leistet emotionalen Beistand und begleitet Aktive, die schnell, individuell und im Sinne der Gemeinschaft wirken wollen.
Ankommen in einem neuen Land, möglicherweise mit traumatischen Erfahrungen, in Sorge um ihre Lieben, ihre Väter, Großväter, Brüder, die zurückgeblieben sind, ist die Zukunft ungewiss – hier braucht es ein Netzwerk das auffängt und nicht überfordert.
Der Verein wird mit seinen Kooperationspartner:innen Räume der Begegnung schaffen, bei der Daseinsführsorge und individuellen Herausforderungen unterstützen. In Kooperation mit den Schulen werden Bildungspat:innen in enger Abstimmung mit den Schulsozialarbeiter:innen das Ankommen und den Spracherwerb unterstützen sowie für Entlastungsmomente sorgen.
Das in den Jahren 2016 - 2021 entwickelte ehrenamtliche Begleit- und Unterstützungsangebot in Kooperation mit den Schulsozialarbeiter:innen und den Sozialpädagog:innen der Jugendfreizeiteinrichtungen, wird im Jahr 2022 fortgesetzt.
Ein weiterer Einsatz von Ehrenamtlichen in und außerhalb der Schule ist zwingend notwendig, da es den jungen Menschen hilft:
• das Ankommen in der Stadt zu vereinfachen und Orientierung im Alltag zu erfahren,
• Sprachbarrieren zu überwinden und Lernerfolge zu erleben,
• berufliche Orientierung zu erhalten,
• am sozialen Leben, z.B. Vermittlung / Integration in Vereinen,
• an (Begegnungs-) Angeboten im Gemeinwesen selbstbestimmt teilzuhaben und
• in einer Berufsausbildung zu münden.
Nicht vergessen werden dürfen die Menschen, die im Hintergrund wirken und zu jedem Projekt gehören: Sie gewinnen neue Ehrenamtliche, bereiten sie auf ihre neuen Aufgaben vor, stellen Tandems zusammen und stärken ihnen bei der Durchführung auch in schwierigen Zeiten den Rücken.
Damit das Engagement der Freiwilligen gut funktionieren kann, bedarf es eines gut durchdachten und optimierten Freiwilligenmanagements, um die Ehrenamtlichen bzw. deren Aufgabenbereiche planen, organisieren, führen, kontrollieren und entwickeln zu können.